als ich vor sieben jahren den bafög-antrag ausfüllte, meinen job kündigte und nach münster zog, hatte ich kaum vorstellungen davon, was auf mich zukommen wird. ich komme aus keinem akademikerhaushalt und studieren stand bis dato auch nicht auf meiner persönlichen lebensagenda.
nach drei jahren in münster, mit bachelorabschluss in der tasche und deutlich erleichtert, hatte ich mit dem studieren für mich abgeschlossen und zog nach düsseldorf für den ersten job als studierter bwler.
aber wie das leben so spielt, kommt unverhofft oft. ich schrieb mich nach einem jahr in düsseldorf wieder in der uni für den master ein, arbeitete durchgehend vollzeit, um keine schulden machen zu müssen und hatte mich somit auch größtenteils von freien feierabenden und entspannten wochenenden verabschiedet, um zu lernen.
für mich ist es jetzt schon ein heftiges gefühl, dass ich in dieser woche nur noch einen upload der pdf-datei mit dem titel „masterarbeit_final.pdf“ und einem klick auf „absenden“ weit davon entfernt bin, ein „master of science“ zu sein, nur noch arbeiten gehen zu müssen und wieder ein leben zu haben, welches ich frei gestalten kann, wie ich es will.
meine motivation war oft im keller und selbstzweifel haben ab und zu meine stimmung gedrückt. trotzdem habe ich es geschafft und würde es immer wieder genauso machen, wie vor sieben jahren, als ich den job kündigte und nach münster zog mit dem ziel, später ein schöneres leben zu haben. nur eines will ich bestimmt nie mehr – bafög-anträge ausfüllen.
in ein paar wochen bekomme ich die note meiner masterarbeit, also drückt mir bis dahin fest die däumchen, dass es für den abschluss gereicht hat.
tausend dank an alle, die an mich geglaubt haben – besonders, wenn ich es selbst nicht tat.
ich denke ihr wisst, wer ihr seid. ❤️
kuss,
steven